Das Immunsystem von Kindern
Welche Eltern kennen es nicht? Kaum ist das Kind in der Kita oder im Kindergarten, wird eine Krankheit nach der anderen angeschleppt, die nicht selten die ganze Familie außer Gefecht setzt. Natürlich ist das sehr anstrengend für alle Beteiligten, aber auch ganz normal. Kinder haben grundsätzlich deutlich mehr Infektionen als Erwachsene. Denn das Immunsystem von Kindern ist bei der Geburt noch nicht voll ausgebildet: Es gibt ein angeborenes Immunsystem, welches unspezifisch wirkt, und ein erworbenes Immunsystem, das Eindringlinge gezielt bekämpft. Dafür muss es erst mit vielen verschiedenen Krankheitserregern in Kontakt kommen, um entsprechende Antikörper aufzubauen zu können. Man kann sagen, dass es „trainiert“ werden muss.
Scharlach: Symptome und Übertragung
Meist sind es nur harmlose Erkältungen mit Schnupfen und Husten, die sich die Kinder einfangen. Doch es gibt auch Krankheiten, die schwerer wiegen, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint. Erst Ende des letzten Jahres bis in den Frühling dieses Jahres gab es beispielsweise eine Scharlachwelle, die vor allem in Kitas, Kindergärten und Grundschulen auftrat. Bei Scharlach handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien hervorgerufen wird, nämlich durch die sogenannten A-Streptokokken. Sie verursachen in der Regel eine schmerzhafte Halsentzündung und einen rötlichen Hautausschlag. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt über Tröpfcheninfektion, also über feinste Speichel-Tröpfchen in der Luft.
Scharlach zählt neben Keuchhusten, Masern, Mumps, Röteln und Windpocken (u. a.) zu den typischen Kinderkrankheiten. Gefährlich ist sie in den meisten Fällen nicht für Kinder, doch für Schwangere, ältere oder immunschwache Personen kann sie durchaus problematisch werden. Aus diesem Grund sollten Eltern beim Auftreten von Symptomen handeln. Zum einen, um diese Personengruppen zu schützen, zum anderen, um eine weitere Ausbreitung in der Kita oder im Kindergarten zu verhindern.
In manchen Bundesländern Deutschlands wie Sachsen und Thüringen ist die Krankheit sogar meldepflichtig. Das heißt, wer erkrankt ist, sollte sich nicht in Gemeinschafseinrichtungen aufhalten, zum Beispiel sollten Kinder und Jugendliche während der Krankheit nicht in die Schule oder Erzieher*innen in pädagogischen Einrichtungen sollten ebenfalls zuhause bleiben. Eine Impfung gibt es nicht.
Nachweis über einen Schnelltest
Da man als Eltern jedoch nicht gleich bei jedem Halskratzen mit Verdacht auf Scharlach zum Arzt gehen kann, gibt es die Möglichkeit eines Tests, der ganz einfach und unkompliziert von daheim aus gemacht werden kann. Bei diesem Scharlach Test muss ein Rachenabstrich getätigt werden, der Gewissheit schafft, ob man an Scharlach erkrankt ist oder nicht. Kommen allerdings Fieber und feinfleckiger Hautausschlag hinzu, sollte man immer einen Arzt aufsuchen, der bei schwerem Verlauf Antibiotika verschriebt.
Stärkung des Immunsystems
Grundsätzlich ist es sinnvoll, das Immunsystem von Kindern auf natürliche Weise zu stärken. Faktoren wie ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst sowie viel Bewegung an der frischen Luft wirken sich förderlich aus. Zudem ist es wichtig, den Kindern eine ausreichende Handhygiene beizubringen. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Erwachsenen.
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