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Stressreaktion – welche Ebenen gibt es und welche Symptome zeigen sich?

Stressreaktion – Entstehung und Folgen

In den letzten Wochen habe ich darüber geschrieben, was ein Stressor ist und wie es zu einer Stressreaktion kommen kann. Um Euch weiterhin den logischen Ablauf des Stressgeschehens zu erläutern, gehen wir heute auf dem Schaubild einen Schritt weiter.

 

stressbewältigung

 

Wie ihr sehen könnt, entsteht, je nachdem wie ihr einen Stressor bewertet, eine Stressreaktion. Das passiert, wenn ihr einen Stressor aufgrund Eurer Erfahrungen oder Befürchtungen so bewertet, dass ihr ihn als eine negative Belastung einstuft.

 

Wird dieser Stressor also von Euch so bewertet, dass es zu einer Stressreaktion kommt, werden bei Euch verschiedene Prozesse als Antwort auf den Stressor in Gang gesetzt. Diese Prozesse laufen auf verschiedenen Ebenen ab: körperlich, behavioral (Verhaltensebene) und kognitiv-emotional. In diesem Beitrag möchte ich kurz erläutern, was bei diesen Prozessen passiert.

Stressbewältigung

 

Stressreaktion auf körperlicher Ebene:

Die Stressreaktionen auf der körperlichen Ebene sorgen für eine Aktivierung und Energiemobilisierung. Diese sind beispielsweise:

 

  • schnellerer Herzschlag
  • erhöhte Muskelspannung
  • schnelle Atmung

 

Werden diese Reaktionen nur kurzfristig aktiviert, kann das durchaus nützlich und teilweise sogar überlebenswichtig sein (siehe hier mein beschriebenes Beispiel über Steinzeitmenschen). Halten die körperlichen Stressreaktionen aber aufgrund von anhaltenden Belastungen über einen längeren Zeitraum an und findet keine gute Stressbewältigung statt, führt dies zu Erschöpfungszuständen und negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Welche Auswirkungen das sind, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen.

 

Stressreaktion auf behavioraler Ebene (Verhaltensebene):

Die Stressreaktion auf behavioraler Ebene umfasst beobachtbare Verhaltensweisen einer Person in belastenden Situationen, also das, was andere an Euch beobachten können, wenn ihr Euch gestresst fühlt. Dies kann sein:

 

  • hastiges und ungeduldiges Verhalten (zu schnell Essen, Pausen abkürzen oder weglassen, schnell sprechen, andere unterbrechen)
  • Betäubungsverhalten (Alkoholkonsum, Rauchen, zu viel Essen, Schmerz-, Beruhigungs- oder Aufputschmittel einnehmen, zu viel Kaffee , zu viel TV und Social Media)
  • unkoordiniertes Arbeitsverhalten (mehrere Dinge gleichzeitig tun, zu sehr ohne Plan in die Arbeit stürzen, wenig Übersicht und Ordnung, Unterlagen verlegen)
  • konfliktreicher Umgang mit anderen Menschen (aggressives und gereiztes Verhalten gegenüber Kollegen oder auch zu Hause gegenüber der Familie, häufige Meinungsverschiedenheiten über Kleinigkeiten, anderen ständig Vorwürfe machen, schnell aus der Haut fahren und aufbrausend sein)

 

Stressbewältigung

 

Vielleicht liest der ein oder andere ein paar der Punkte nicht gerne und meint, dass sein Verhalten nicht auf Stress zurückgeführt werden kann. Gerade dann, empfehle ich Euch, zumindest einmal darüber nachzudenken, ob es nicht doch zutreffen kann und ob es Euch ohne diese Verhaltensweisen langfristig nicht besser gehen würde. Dabei geht es aber nicht darum, sich zu sagen, das man alles falsch macht und sich als Versager fühlt. Diese Reaktionen auf Stress machen ja durchaus Sinn und sind körperlich erklärbar. Jetzt sollte man aber anfangen, daran was zu ändern. In diesem Buch bekommst Du die nötigen Schritte gezeigt, um langfristig diese schlechten Verhaltensweise abzustellen, ohne dass es für Dich ein großer Kampf wird.

 

 

Stressreaktion auf kognitiv-emotionaler Ebene

Die Stressreaktion auf kognitiv-emotionaler Ebene beeinflusst die Art und Weise, wie gedacht wird, Informationen bearbeitet werden und wie sich Emotionen auswirken. Also das, was andere bei Euch nicht direkt sehen können, obwohl ihr gestresst seid. Man spricht bei diesen Stressreaktionen auch von intrapsychische Vorgängen. Damit sind Gedanken und Gefühle gemeint, die in einer belastenden Situation ausgelöst werden. Beispiele dafür sind:

 

      • innere Unruhe, Nervosität, gehetzt fühlen
      • Ärger und Unzufriedenheit
      • Angst zu versagen oder sich zu Blamieren
      • Hilflosigkeit
      • Selbstvorwürfe
      • Ständige grüblerische Gedanken
      • Leere im Kopf – Black Out
      • Denkblockaden

 

Sind wir nur Opfer unser Stressreaktionen?

Diese drei Ebenen der Stressreaktion, die ich Euch nun vorgestellt habe, schaukeln sich häufig gegenseitig hoch und verstärken oder verlängern so die Stressreaktion.

 

Es ist aber auch absolut möglich, die Stressreaktion abzudämpfen, sodass ihr nicht „Opfer“ dieser in diesem Beitrag geschilderten Reaktionen seid. Wir erklären Euch in Videokurs und eBook, wie man die Stressreaktion verringern kann, so, dass auch die Symptome viel schwächer wahrgenommen werden.

 

Danach kann es natürlich noch möglich sein, dass ihr teilweise Stressreaktionen bemerkt, was auch einen Sinn macht (bspw. macht einen eine leichte und normale Nervosität vor einem Auftritt so richtig wach, sodass man alles geben kann). Die Heftigkeit und die Dauer der Stressreaktion werden aber in ein erträgliches und normales Maß umgewandelt. Ihr könnt im Kurs bspw. lernen, wie man durch den Abbau der körperlichen Stressreaktion auch eine kognitive Beruhigung herbeiführt und auch andersherum, wie man durch geistige Übungen die körperlichen Reaktionen reduzieren kann.

 

Wenn Du wissen willst, welche Stressymptome Du hast, lade Dir jetzt die Stress-Checkliste herunter.Stress bewältigen ganz klein




Quellen

Bezüglich der Quellen und der Frage danach, woher ich mein Wissen habe, so ist es immer eine Mischung aus meinen eigenen gemachten Erfahrungen, meiner Berufserfahrung, besonders die direkte Zusammenarbeit mit Kunden, meinem Studium, durch das ich vor allem die wissenschaftlichen Grundlagen erlernt habe und natürlich viele weitere Bücher, Seminare, Workshops etc. Das wichtigste sind wahrscheinlich meine an mir selbst gemachten Erfahrungen sowie die Zusammenarbeit mit Kunden, denn durch deren Feedback ist es möglich, die wichtigsten Dinge herauszufiltern, zu komprimieren und zu sehen, was wirklich hilft. Aber ohne eine wissenschaftliche Grundlage und langjährige professionelle Auseinandersetzung mit diesen Themen, wäre mir eine seriöse Arbeit nicht möglich. Sind für einen Beitrag einige Quellen besonders relevant, werde ich diese nennen, auch für Leser die noch tiefer ins Thema einsteigen wollen, allerdings wie gerade geschildert bedeutet das nicht, dass die Informationen für den Artikel nur aus diesen Quellen bestehen:

Kaluza, G. (2004). Stressbewältigung. Trainingsmanual zur psychologischen Gesundheitsförderung. Heidelberg: Springer

Bilder

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Rainer Sturm_pixelio.de

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