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Umgang mit Zeitdruck und Perfektionismus – für mehr Leichtigkeit

Hast Du manchmal das Gefühl, dass Du nie genug Zeit hast und immer noch etwas zu erledigen wäre? Egal, was Du machst, die TO-DO Liste wird einfach immer länger. Wenn man aus dieser Spirale nie rauskommt, dann macht sich das oft auch gesundheitlich bemerkbar. In diesem Beitrag bekommst Du Strategien, wie Du mit zu viel Druck / Zeitdruck und Perfektionismus umgehen kannst und wieder mehr Leichtigkeit bekommst.

Zeitdruck

 

Es gibt immer mal wieder Zeiten, da verfolgen wir ein bestimmtes Ziel oder wollen ein Projekt besonders gut machen. Dazu kommt natürlich auch immer der Druck, den man sich selber macht, dass das Ergebnis am Ende auch anderen gefallen muss. Das sind zunächst erstmal ganz normale Gedanken. Aber wenn das über einen längeren Zeitraum dazu führt, dass Du oft angespannt bist, Du Angst hast und nicht tief durchatmen kannst, dann ist der Zeitpunkt gekommen, wieder etwas Druck rauszunehmen.

 

Das ist jetzt erstmal natürlich leicht zu sagen, ich weiß von mir selbst, dass das aber nicht immer so leicht ist. Vor allem im Job, wenn wir viel arbeiten müssen oder eine Deadline haben, dann neigen viele dazu, den Druck immer größer werden zu lassen und können kaum mehr abschalten. Es ist aber sinnvoll, mal hinzuschauen, warum man in solchen Phasen nicht mehr richtig runterkommt.

 

Woher kommt der Zeitdruck?

Wenn Du also das Gefühl hast, dass du keinem und nichts so richtig gerecht werden kannst und Du immer zu wenig Zeit hast, dann fang erstmal an zu beobachten, welcher Gedanke dahinter steht. Also welcher Gedanke sorgt bei Dir dafür, dass der Druck immer mehr wird. Es gibt sicherlich Leute, die objektiv betrachtet noch mehr Stress haben als du, die aber trotzdem meistens ziemlich entspannt sind – woran liegt das?

Also, was denkst Du, dass diesen Druck in dir auslöst? Bei vielen stehen folgende Sätze hinter dem sich aufbauenden Druck:

  • Ich bin nicht gut genug.
  • Ich schaffe das nicht.

 

Diese Sätze können, wenn man ganz genau hinschaut, ständig irgendwie im Unterbewusstsein ablaufen. In diesem Beitrag erfährst Du mehr über die Entstehung von Glaubenssätzen und wie Du sie auflöst:

Die Entstehung von Glaubenssätzen und wie Du innere Blockaden lösen kannst

 

Das erste, was Du machen solltest, ist ein Realitätscheck: Trifft es wirklich zu, dass Du in der Vergangenheit Deine Aufgaben nicht geschafft hast? Oftmals haben Leute einfach nur ständig Angst davor, in der Realität ist es aber noch gar nicht vorgekommen.

 

Zeitdruck

 

Dann kannst Du überlegen, wo die Glaubenssätze herkommen, die Dich innerlich antreiben und diesen Druck immer weiter erhöhen. Wenn du z.B. in der Schule früher mal Probleme mit den Noten oder Deinem persönlichen Ziel hattest, dann hast Du vielleicht Angst gehabt oder Dich geschämt oder sogar resigniert. Da sich solche Situationen für uns sehr schlimm anfühlen können, würden wir gerne in Zukunft immer die Kontrolle über solche Situationen haben. Also Situationen, in denen wir uns machtlos fühlen. Und Situationen, in denen andere unsere Arbeit als schlecht bewerten können.

 

Genau diese Gefühle sind es dann, die wir heute als Erwachsene immer noch mit uns rumtragen und die uns antreiben:

Die Angst, die Kontrolle zu verlieren, irgendetwas nicht zu schaffen und nicht gut genug zu sein.

 

Solange man das nicht auflöst, solange wird der Druck auch in stressigen Phasen immer sehr hoch sein. Allein diese Erkenntnis kann sehr kraftvoll sein, weil Du erkennst, dass der Druck von außen vielleicht gar nicht so groß ist, wie der Druck, den die Stimme in Deinem Kopf macht!

 

Dieser Gedanke will Dich zwar davor beschützen, dass Du nie mehr in eine Situation kommst, in der Du keine Kontrolle über das Ergebnis hast und nicht gut genug bist. Aber der Preis dafür ist sehr hoch.

Mehr dazu hier: Woher kommt die innere Unruhe und welche Folgen hat sie?

 

Was Du gegen Zeitdruck machen kannst

Also kann ich Dir nur empfehlen, ehrlich zu beobachten, welchen Glaubenssatz Du mit Dir herumschleppst und überlegst, woher dieser kommt: Wann hast Du diesen Glaubenssatz für Dich entwickelt? Welche Situationen hast Du erlebt, in denen Du gedacht hast, dass Du jetzt richtig gut sein musst, sonst droht „Gefahr“.

 

Wenn Du herausfinden konntest, welcher Glaubenssatz für Deinen inneren Druck / Zeitdruck verantwortlich ist, dann kannst Du Dir Fragen über diesen Satz setellen. Wenn beispielsweise in Deinem Kopf oft der Satz kursiert, „ich schaffe es nicht“, dann stelle konkrete Fragen:

  • was genau schaffe ich nicht?
  • Gegenüber wem hast Du das Gefühl, Rechenschaft ablegen zu müssen. (Ist die Situation vielleicht schon viele Jahre her, aber Du fühlst es heute immer noch so wie damals…?)
  • Für wen bist Du nicht gut genug?
  • In welcher Situation konnte der Samen für diese schädlichen Glaubenssätze gelegt wurden sein?

 

In diesem Beitrag zeige ich Dir noch weitere mögliche Antreiber, die auch bei Dir zutreffen können und mit dafür verantwortlich sind, dass Du Dich ständig unter zu viel Druck gesetzt fühlst:

Wie Deine vergangenen Erfahrungen Deinen Stress von heute bestimmen

 

Mehr Leichtigkeit durch richtige Zielsetzung

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Du Dir anschaust, warum und wie Du Dir Deine Ziele setzt. Du solltest Dir nämlich Ziele setzen, die den Druck etwas rausnehmen und die Dir mehr Leichtigkeit bei der Erreichung Deiner Ziele geben. Dabei ist es hilfreich, sich zu überlegen, welches Gefühl Du haben möchtest, wenn du Dein Ziel erreicht hast, z.B. ein Gefühl von

  • Erleichterung
  • Dankbarkeit
  • Freude
  • Kraft
  • Stolz
  • Verbundenheit mit Anderen
  • usw.

 

Leichtigkeit

 

Aber anstatt nun diese Gefühle in die Zukunft zu verlegen, solltest Du versuchen diese schon heute in Dein Leben zu holen und nicht erst, wenn Du ein gewisses Projekt beendet hast. Denn dann gibt es auch schon wieder ein nächstes Projekt und du läufst diesen positiven Gefühlen eigentlich immer nur hinterher.

 

Frage Dich, was du machen kannst, damit Du diese positiven Gefühle jetzt schon haben kannst. Dafür überlege einmal genau, welches Ziel Du erreichen möchtest und welches Gefühl Du damit verbindest. Dann schau einmal hin, was denn auch jetzt schon von diesen positiven Gefühlen in Deinem Leben vorhanden ist, ohne, dass du das Ziel bereits erreicht hast. Also wofür bist Du heute schon dankbar, worauf bist du heute schon Stolz, was bringt Dir heute schon Freude usw.?

 

Warum ständige Gedanken über die Zukunft heute Zeitdruck verursachen

Den größten Druck haben wir immer dann, wenn wir mit unseren Gedanken immer nur in der Zukunft sind und ständig überlegen:

Was ist, wenn ich das nicht schaffe, was ist wenn es dem Kunden nicht gefällt…

 

Wenn Du Dir also immer irgendwelche Horrorszenarien für die Zukunft ausmalst, dann erhöht sich Dein Druck / Zeitdruck, Du verlierst vielleicht sogar Dein eigentliches Ziel aus den Augen und Du verlierst deine Leichtigkeit. Und das schlimmste, Du kannst das Hier und Jetzt nicht mehr genießen, weil alles Gute ja erst in der Zukunft kommt.

 

Das soll jetzt alles nicht heißen, das Ziele setzen falsch ist, ganz im Gegenteil, aber es sollte nicht dazu führen, dass Du diesen Zielen immer nur hinterherrennst und auf dem Weg dahin Dich nicht gutfühlst. Es wäre doch viel besser, auf dem Weg schon die von Dir erhofften Gefühle in Dein Leben zu ziehen.

 

Die hundertprozentige Kontrolle über Deine Ergebnisse hast du ohnehin nicht, also versuche wieder mehr zu vertrauen und komme in Deinen eigenen guten Rhythmus.

 

Ich hoffe, Du konntest für Dich die Erkenntnis mitnehmen, dass der Zeitdruck und der allgemeine Druck auch immer von Dir selbst abhängen. Wenn Du irgendwelche Erwartungen erfüllen möchtest, überprüfe, wessen Erwartungen das eigentlich sind:

Deine Eigenen, von Deinem Chef, vielleicht noch alte Erwartungen von deinen Eltern? Alles hängt immer von Deinem Selbstbild ab, also davon, wie Du Dich selber siehst.

 

innere Unruhe

 

Warum es nicht so schlimm ist, ein Ziel mal nicht perfekt zu erreichen

Auf jeden Fall bist Du als Mensch immer gut genug, auch wenn du Dein Ziel noch nicht oder vielleicht auch nie erreichen wirst. Dein wahres Sein ist unantastbar und völlig unabhängig von der Erreichung irgendwelcher Ziele. Manchmal ist es wirklich nötig, sich das Bewusst zu machen und sich auch mal von den beruflichen Zielen gedanklich etwas zu distanzieren.

 

heilsame Gedanken

 

Du solltest Dir schon heute wieder mehr Leichtigkeit und Freude zurück in dein Leben holen und nicht erst wenn Du irgendein Ziel erreichst hast. Wenn es Dir schwerfällt, dies systematisch und nachhaltig anzugehen, dann kannst Du mit meinem Buch „Die Kunst, mit Stress umzugehen“ arbeiten und Dir die besten Strategien holen. Du kannst Dir zudem hier schon mal eine kostenlose Übersicht inkl. Checkliste runterladen, in der Du siehst, in welchen Bereichen Du etwas für Dich tun kannst.



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Kommentare

Franziska 11. Februar 2018 um 22:11

Prioritäten setzen. Manchmal muss man seine Ziele auch überdenken. Höher, schneller, weiter….manchmal ist das nicht machbar. Der Druck den wir uns selber machen macht uns krank

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