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Diagnose Depression – Krankheitsbild, Ursachen, Behandlung und mehr

Eine gedrückte und pessimistische Stimmung, Antriebsmangel und Ermüdung sowie ein allgemeiner Interessenverlust sind oftmals starke Warnsignale für eine Depression. Laut Informationen der tagesschau sind in Europa wohl etwa 50 Millionen Menschen mindestens einmal in ihrem Leben von einer depressiven Episode oder einer anhaltenden Depression betroffen. Oftmals erfahren Betroffene noch immer eine starke Stigmatisierung und sie müssen etwa hören, dass ihre psychische Erkrankung auf eine Charakterschwäche zurückzuführen sei. Dabei ist die Depression eine von der WHO offiziell anerkannte Krankheit, die das Leben von Menschen stark belasten oder gar bis zum Tod führen kann. Glücklicherweise ist selbst eine schwere Depression eine Erkrankung mit guten Chancen auf Heilung.

 

 

Symptome einer Depression

Das Krankheitsbild im Falle einer Depression ist in den meisten Fällen gekennzeichnet von einer gedrückten Stimmung, die länger als zwei Wochen anhält. Doch sind die Symptome oftmals wesentlich weitreichender als das. Zu den drei Hauptsymptome gehören neben der depressiven Stimmung auch ein Interessenverlust an sonst geliebten Hobbys oder Aktivitäten, eine Freudlosigkeit und ein durchgehendes Gefühl von tauber Gleichgültigkeit. Auch Ermüdung und Antriebslosigkeit zählen dazu. Ansonsten können sogenannte Nebensymptome auftreten, darunter etwa verminderter Appetit, Schlafstörungen, Probleme mit der Konzentration und Aufmerksamkeit, Zukunftsängste und Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit. Im schlimmsten Fall treten bei Betroffenen Suizidgedanken auf.

 

Je nach Schwere der Erkrankung, spricht man dann von einer leichten depressiven Episode, wenn zwei Haupt- und zwei Nebensymptome über mindestens zwei Wochen auftreten. Kommen mehrere Symptome vor, kann die Depression auch als mittelgradig bis schwer eingestuft werden. Des Weiteren ist zu beachten, dass es verschiedene Arten von depressiven Störungen gibt. Beispielsweise kommt es bei werdenden Müttern unter Umständen zu einer pränatalen oder postnatalen Depression, wobei besonders der “Baby-Blues” bekannt ist. Auch saisonale Depressionen, wie die Winterdepression, sind möglich und vermutlich auf die unterschiedlichen Lichtverhältnisse bzw. Sonneneinstrahlung zurückzuführen.

 

Mögliche Auslöser

Um sich von einer Depression zu erholen, ist es in den meisten Fällen notwendig, die Ursachen hinter der Erkrankung festzustellen. Doch dies kann durchaus eine wahre Herausforderung darstellen. Teilweise sind die Auslöser relativ offensichtlich. Ein schwerer Schicksalschlag wie der Verlust einer geliebten Person oder ein unschönes Beziehungsende können für eine Depression verantwortlich sein. Doch auch die übermäßige Belastung am Arbeitsplatz führt unter Umständen zum Aufkommen depressiver Symptome.

 

Stress am Arbeitsplatz

 

Daneben ist es oftmals gar nicht so leicht, die Auslöser zu identifizieren. Das Problem liegt vor allem an der Komplexität depressiver Störungen. Häufig ist es ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, das zu einem bestimmten Zeitpunkt den Beginn der Krankheit auslöst. Hier ist es in den meisten Fällen nur qualifizierten Psychologen und Psychiatern möglich, hinter die Fassade zu blicken. So können auch schlechte Erfahrungen aus der Kindheit eine Persönlichkeitsstruktur hervorgebracht haben, die die Entwicklung einer Depression begünstigt. Von Laien zudem oft unterschätzt sind genetische Ursachen oder eine gestörte Funktionsweise des Gehirns.

 

Über die Diagnostizierung

Wer vermutet, von einer Depression betroffen zu sein, sollte dieser Annahme dringend nachgehen. Depressionen stellen für Betroffene und das Umfeld eine starke Belastung dar und sollten daher keinesfalls ignoriert werden. Im Allgemeinen wird eine Depression dann diagnostiziert, wenn mindestens zwei Hauptsymptome der oben genannten und mindestens zwei Nebensymptome für länger als zwei Wochen andauern. Um einen ersten Eindruck vom eigenen psychischen Gesundheitszustand zu erhalten, kann es helfen, zunächst einen Online Depression Test durchzuführen. Ein solcher Selbsttest sollte aber unter keinen Umständen die professionelle Diagnose eines Psychologen oder Psychiaters ersetzen. Als erster Hinweis und Warnsignal eignet sich die Selbstdiagnose gut, doch für das weitere Vorgehen ist immer ein Experte notwendig.

 

Die Diagnose einer psychischen Erkrankung wie einer Depression obliegt ausgebildetem Fachpersonal. Dies kann entweder von einem Psychiater, Psychologen oder Psychotherapeuten vorgenommen werden. Ein Psychiater verzeichnet ein abgeschlossenes Medizinstudium, das er mit einer entsprechenden Spezialisierung auf die Psychiatrie und Psychotherapie abgeschlossen hat. Er darf Diagnosen stellen, Therapieren und Medikamente wie Antidepressiva anordnen. Ein Psychologie und ein Psychotherapeut haben beide ein abgeschlossenes Studium der Psychologie. Der Psychotherapeut hat zusätzlich eine Ausbildung zum Psychotherapeuten abgeschlossen oder einen Studiengang mit therapeutischen Schwerpunkt beendet. Der Psychologe darf nur Diagnosen stellen, allerdings nicht weiter behandeln, während der Psychotherapeut sowohl Diagnostizieren als auch Therapieren darf. Nur die Verschreibung von Medikamenten obliegt allein dem Psychiater.

 

Psychotherapie

Die Diagnostizierung einer Depression läuft in der Regel mithilfe eines Fragebogens ab. Dieser enthält verschiedene Abfragen, die die einzelnen Symptome betreffen. Im Normalfall stellt der entsprechende Psychologe, Psychotherapeut oder Psychiater die Fragen in einer Art Interview an den Betroffenen.

 

Behandlung und Therapiemöglichkeiten

Die Heilungschancen von Depressionen sind umso besser, je früher sich Betroffene in eine Behandlung begeben. Das gilt insbesondere bei leichten depressiven Episoden. Die Wahl der Behandlung ist oftmals an die Empfehlung eines Experten geknüpft. Der diagnostizierende Psychologe oder Psychiater kann entsprechende Therapiemöglichkeiten vorschlagen. In Fällen schwerer Depressionen mit ausgeprägten Suizidgedanken kann außerdem der Aufenthalt in einer Klinik angeordnet werden.

 

Der Aufenthalt in einer psychotherapeutischen oder psychiatrischen Klinik dauert im Regelfall mehrere Wochen. Die Patienten erhalten dort eine ausführliche Diagnostizierung ihres Falles in Einzelgesprächen, erfahren verschiedene Therapieangebote, etwa auch Gruppentherapie-Sitzungen und werden auf ihr fortwährendes Leben nach der Entlassung vorbereitet. Dabei gibt es viele verschiedene Therapieansätze, die hier zum Einsatz kommen können, darunter beispielsweise Musik- und Kunsttherapie, Bewegungstherapie oder Achtsamkeitsübungen.

 

Für weniger akute Fälle eignet sich aber auch die Abhaltung regelmäßiger Therapiesitzungen bei einem Psychotherapeuten in der Nähe. Dieser wird nach der Diagnostizierung etwa Techniken aus der Verhaltenstherapie anwenden. In der Regel finden Sitzungen wöchentlich oder mehrmals wöchentlich statt und dauern über mehrere Monate hinweg. Der Psychotherapeut kann zudem eine zusätzliche medikamentöse Behandlung empfehlen. Hierfür ist der Besuch eines Psychiaters notwendig, der dann entsprechende Maßnahmen anordnen wird.

 

Psychologe

 

Die Suche nach einem Therapieplatz kann durchaus zermürbend sein. Immer wieder gibt es Meldungen über einen starken Mangel an freien Kassenplätzen. Wer eine private Therapie aus finanziellen Problemen nicht selbst stemmen kann, erfährt hier einen deutlichen Nachteil. Abhilfe können hierbei kostenfreie Telefonnummern wie die der Seelsorge oder der Besuch einer Selbsthilfegruppe bieten. Ansonsten empfehlen Ratgeber häufig, sportlich aktiv zu werden oder häufiger Spaziergänge anzutreten. Dabei ist dies durchaus an biologische Mechanismen geknüpft. Beim Sport werden Glückshormone freigesetzt und auch Sonnenlicht ist dafür bekannt, Serotonin freizusetzen. Dieses Glückshormon hat eine erweckende Wirkung auf das Gehirn und wirkt stimmungsaufhellend.

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