Was tun bei unreiner Haut – Ursachen und Behandlungsansätze bei Akne
Akne zeichnet sich durch entzündete Pickel und Mitesser sowie kleine Knötchen im Gesicht aus. Vor allem Jugendliche sind von der Hautkrankheit betroffen. Allerdings gibt es verschiedene Arten von Akne. An einigen davon können auch Erwachsene erkranken.
Akne äußert sich unterschiedlich
Die Ausprägung von Akne kann je nach Person und Akneform unterschiedlich sein. Meist verbreitet sie sich auf dem Gesicht. Manche Betroffene finden aber auch Pusteln und Knoten auf dem Rücken, dem Gesäß oder auf der Brust. Sogar an den Oberschenkeln kann sich Akne bemerkbar machen. Betroffene leiden oft an Schmerzen, die aufgrund der Entzündungen entstehen. Außerdem stellt die gut sichtbare Hauterkrankung für viele eine große psychische Belastung dar. Bei starken Ausprägungsformen sollte eine Akne immer durch einen Hautarzt begleitet werden. Sonst kann es zu Vernarbungen kommen.
Acne vulgaris – die häufigste Akneform
Die meisten Menschen meinen die Acne vulgaris, wenn sie einfach nur von „Akne“ sprechen. Sie entwickelt sich üblicherweise in der Pubertät, sodass vornehmlich Jugendliche betroffen sind. Das liegt an der hormonellen Umstellung in dieser besonderen Zeit. Sowohl Jungen als auch Mädchen produzieren plötzlich deutlich mehr Androgene als vorher. Diese regen die Produktion der Talgdrüsen so stark an, dass es schnell zu Verstopfungen kommt. Dadurch entstehen schließlich Mitesser, in denen sich häufig Bakterien ansiedeln und vermehren. Das führt wiederum zu Entzündungen und der Ausbildung von Pickeln und Pusteln. Da die Ausprägung der Acne vulgaris jedoch sehr unterschiedlich ausfallen kann, wird sie in drei Arten unterteilt:
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Acne comedonica: Bei dieser milden Variante entstehen vorzugsweise Mitesser auf Stirn, Nase und Kinn, die sich gelegentlich entzünden können.
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Acne papulopustulosa: Betroffene leiden oft an entzündeten Pickeln und kleinen Knötchen. Außerdem breitet sich die Akne auf den Schultern und Oberarmen aus. Auch Rücken und Brust können befallen sein.
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Acne conglobata: Sie wird auch als zystische Akne bezeichnet und ist die schwerste Form der Acne vulgaris. Es bilden sich große Knoten und sogar Abszesse aus. Da diese tief in die Haut hineinreichen können, bleiben nach der Heilung oft unschöne Narben zurück.
Weitere Akneformen im Überblick
Neben der bekannten Acne vulgaris gibt es eine ganze Reihe von weiteren Varianten der Hauterkrankung:
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Acne neonatorum: Rund 20 % der Neugeborenen erkranken an der Neugeborenenakne. Dabei sind auf den Wangen viele kleine Mitesser zu sehen, die in der Regel nicht entzündet sind.
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Acne infantum: Betroffen sind Säuglinge, die zwischen drei und zwölf Monaten alt sind. Es bilden sich kleine gelbe Pickelchen auf Stirn und Wangen.
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Acne inversa: Diese schwere Akneform tritt üblicherweise in den Achselhöhlen und im Intimbereich auf. Es entstehen Knoten und Verdickungen. Später können sich Fisteln ausbilden. Die Behandlung erfolgt medikamentös oder über eine operative Entfernung.
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Acne cosmetica: Manche Menschen vertragen komedogene Inhaltsstoffe in einigen Kosmetikprodukten nicht und entwickeln infolgedessen Akne. Wenn das Produkt als Auslöser erkannt und nicht weiterverwendet wird, verschwinden üblicherweise auch die Symptome wieder.
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Acne medicamentosa: Sie wird durch bestimmte Medikamente ausgelöst und klingt nach dem Absetzen wieder ab.
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Mallorca-Akne: Streng genommen gehört sie nicht zu den typischen Akne-Formen. Vielmehr handelt es sich um eine allergische Reaktion auf die Kombination aus UV-Licht, Sonnencreme und körpereigner Talg. Sie äußert sich meist in Form kleiner roter Pusteln im Dekolleté sowie an den Armen und Beinen.
Bei zystischer Akne immer zum Hautarzt
Vor allem Betroffene von zystischer Akne leiden stark unter den schmerzhaften Knoten sowie unter dem veränderten Erscheinungsbild. Um ihre körperlichen und seelischen Beschwerden zu lindern, sollte im Fall einer schweren Akneform immer der Hautarzt aufgesucht werden. Außerdem ist der Arztbesuch angemessen, wenn die Akne zum ersten Mal auftritt oder sich eine bestehende Akne plötzlich und ohne ersichtlichen Grund verstärkt. Frauen mit Akne und gleichzeitigen Zyklusstörungen sollten abklären lassen, ob eventuell ein hormonelles Ungleichgewicht besteht. Die Diagnose von Akne ist meist problemlos möglich, da die Hauterkrankung deutlich sichtbar ist. Dementsprechend kann sogar eine Diagnose per App gestellt werden.
Äußerliche und innerliche Behandlung
Nachdem der Hautarzt die Akne diagnostiziert hat, wird er versuchen, gemeinsam mit dem Patienten eine geeignete Therapie zu finden. Üblicherweise wird die Hauterkrankung sowohl äußerlich als auch innerlich behandelt. Das bedeutet, dass zum Beispiel die Pflegeroutine angepasst wird. Wichtig sind feuchtigkeitsspendende Produkte mit antimikrobiellen Wirkstoffen. Darüber hinaus kann der Hautarzt Präparate verschreiben, die entweder von außen aufgetragen oder oral eingenommen werden und gegen die Entzündungsreaktionen helfen sollen. Denkbar sind Antibiotika, Retinoide oder Benzoylperoxid. Bei zystischer Akne ist die Medikamentengabe in der Regel unverzichtbar und trägt maßgeblich dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Bei leichten Akneformen ist hingegen oft keine medizinische Behandlung notwendig.
Was Betroffenen selbst tun können
Akne entsteht vor allem aufgrund von genetischer Veranlagung und starken Hormonumstellungen. Allerdings gibt es einige Faktoren, die dazu beitragen, die Ausprägung der Krankheit zu verschlimmern:
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Intensives Sonnenbaden
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Rauchen
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Falsche Hautpflege
Hinweis: Die Auswirkungen der Ernährung auf die Akne sind bisher nicht gänzlich wissenschaftlich nachgewiesen. Viele Betroffene berichten aber, dass sich ihre Akne durch den Konsum von Milchprodukten und zuckerhaltigen Lebensmitteln verschlimmert.
Stress reduzieren und Akne lindern
Dauerhafter Stress tut dem Körper im Gesamten nicht gut. Er kann die Akne verstärken, aber auch Schlafstörungen hervorrufen und den Blutdruck steigen lassen. Die gezielte Stressreduktion hilft also nicht nur gegen die Hautkrankheit, sondern kann den Allgemeinzustand deutlich verbessern. Verschiedene Maßnahmen helfen dabei, das Stresslevel zu senken:
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Optimierung der Work-Life-Balance
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Achtsamkeitsübungen in den Alltag integrieren
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Progressive Muskelentspannung
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Prioritäten setzen
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Soziale Kontakte pflegen
Feuchtigkeitsspendende Pflege und regelmäßige Reinigung
Vor allem leichte Akne lässt sich mit der richtigen Pflege oft gut in den Griff bekommen. Wichtig ist, dass die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit in Kontakt kommt. Wer an Akne leidet, sollte sein Gesicht außerdem zweimal am Tag gründlich reinigen. Dafür bietet sich ein milder Gesichtsreiniger oder ein antimikrobielles Reinigungsgel an. Anschließend kann eine nicht-komedogene Pflege aufgetragen werden. Sie spendet der Haut ausreichend Feuchtigkeit, verstopft aber die Poren nicht. Von sogenannten komedogenen Produkten sollte hingegen Abstand gehalten werden. Betroffene sollten außerdem die Knoten und Pusteln nicht ausdrücken. Das kann die Entzündungen noch verschlimmern und die Narbenbildung begünstigen. Die Pusteln sollten vollständig ausheilen dürfen. Ein bisschen frische Luft kann dabei helfen. Allerdings sollte die Haut dabei der Sonne nicht zu stark ausgesetzt werden.
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